Heilung und Bewusstsein - II

aus Renée Bonanomi und Katarina Michel in 'Wie Heilung ohne Heiler geschieht - Die heilende Kraft des Bewusstseins', Kapitel: Aus der eigenen Mittel leben

0636Frage von Katarina an Renée:
Zum wahren "Ich" zu kommen, ist ein sogenannter Wachstums-Prozess. Wenn man schon eine bestimmte Stufe erreicht hat, sich im Einklang mit sich selbst befindet, zeigt sich ein kleiner Haken: Man will lieber alleine sein, abgetrennt von der äußeren Welt, da diese nur die Dualität oder das Spiel zwischen Gut und Böse repräsentiert. Ist das ein natürlicher Prozess?



Antwort von Renée:
Früher hatten wir für so etwas Klöster - eine Einzelzelle. Man ist ins Kloster gegangen und konnte dort das Göttliche in sich fühlen oder es auf besondere Art und Weise erleben. Heute ist es im Bewusstsein vieler Menschen verankert. Man muss nicht unbedingt ins Kloster gehen, um sich selbst zu finden. Was uns Menschen stark macht, ist gerade dieses Wechselspiel des Ganz-bei-sich-Seins und dann wieder mit der Dualität konfrontiert zu werden. Das muss man nicht treffen. Man muss nicht mehr abgetrennt sein von sich selbst. Wir können immer bei uns sein. Wir können immer mehr nach außen gehen und dabei immer mehr bei uns bleiben. So etwas ist gerade in unserer Zeit möglich. Wir lernen, den Anderen zu verstehen, und können dennoch bei uns selbst sein, können in der Liebe bleiben.
Sobald wir uns gefunden haben, spielen wir nicht mehr. Wenn sich das "Ich" ganz lebt, dann braucht man nicht mehr mitzuspielen. Dann kennen wir das Spiel, sogar alle Züge des Spieles. Das Verlangen nach Erkenntnis bringt uns immer ins Spiel. Wenn ich das Spiel kenne, besteht nicht mehr die Notwendigkeit, es zu spielen, dann liebe ich.

Herzlichen Dank an den Aquamarin Verlag für die Erlaubnis, hier zu veröffentlichen!

 

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