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Zum Weißen Lotustag am 8. Mai 2012

Liebe Freundinnen und Freunde,

wieder jährt sich der Weiße Lotustag, der Todestag von Helena Petrovna Blavatsky. Sie wünschte sich, dass wir ihrer an diesem Tag gedenken. In der Gruppe Hohes Ufer Hannover schauen wir uns Fotos von ihr an und erinnern uns an ihren Lebenslauf und an das große Werk, das sie mit der Gründung der Theosophischen Gesellschaft und ihren Schriften begonnen hat. Sie wünschte sich eine Lesung aus bestimmten Schriften. Dabei ist auch die Bhagavad Gita.

In diesem Jahr wollen wir in der Gruppe beginnen, dieses alte heilige Buch zu studieren. Bei der Vorbereitung entdeckte ich die Übersetzung von Franz Hartmann (Schatzkammer Verlag). Das Buch hatte ich schon vor langer Zeit gekauft und vielleicht sogar gelesen. Es war mir immer fremd geblieben. Nun aber entfaltete sich vor mir ein gewaltiges Panorama wunderschöner Verse. Und plötzlich war mir auch sein Inhalt nah, vertraut und verständlich: Die Belehrung Ardjunas durch Krishna, das innewohnende Göttliche, das Höhere Selbst, auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra, unserem eigenen Leben, in dem wir mit unseren eigenen Anteilen kämpfen (hier: den Cousins). Diesem Kampf können wir nicht ausweichen. Das Göttliche Sein in uns und um uns treibt und ermuntert uns zum Weitergehen und Verstehen.
Ich fand auch ein Zitat zur Lotusblüte (S.49):
„Wer, wie er,
Vom Eigenwahn und dessen Banden frei,
Im Geiste Gottes, was er tut, vollbringt,
Der sündigt nicht, er gleicht der Lotusblüte,
Die nicht der Teich, in dem sie wächst, befleckt."
Nun habe ich eine Brücke gefunden zwischen dem Weißen Lotustag und zwei Themen, die wir in diesem Sommer behandeln: zu den Themen „Bhagavad Gita" und „Harry Potter". Ich weiß nicht, ob HPB Fantasiegeschichten gemocht hätte. Einiges in ihrem Lebenslauf lässt mich das aber vermuten. Ganz bestimmt hätte die junge Helena, die im Park ihrer Großeltern ihre Cousins und Cousinen mitnahm in ihre Visionen von urzeitlichen Tieren, Harry Potter geliebt. So wie meine Schulkinder damals, die begeistert waren von Harrys Kämpfen für das Gute und seinen Siegen über eigene Schwächen. John Algeo vergleicht in seinem Aufsatz „Harry Potter and the Hero with a Thousand Faces" (Quest – Winter 2009) Harry mit Ardjuna: "Es gibt eine einzige, ultimative Aufgabe für Harry in dem gesamten Zyklus (aller 7 Bände). Diese Aufgabe ist für Harry, sich selbst zu finden, zu entdecken, wer und was er ist. Das ist die ultimative Aufgabe im Leben für uns alle. Das ist es, was Ardjuna in der Bhagavad Gita lernt, in seinem Dialog mit Sri Krishna. Es ist das Thema eines jeden spirituellen Leitbuches."

Herzliche Grüße,
Eure Cornelia

Im Auftrag des Vorstandes der Theosophischen Gesellschaft ADYAR in Deutschland e.V.

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